Das neue Heimatjahrbuch 2025
geschrieben von Renate Mohr
Am Samstag den 29.03.2025 erschien das Satzkorner Heimatjahrbuch Nr. 2 unter dem Titel „Zeitreisen“!
Titelthema ist die erfolgreiche Ausstellung „Das Heeresverpflegungsamt »Militärstädtchen Nr. 1« und der Abzug der Sowjetarmee / GUS-Truppen über den Bahnhof Satzkorn – Eine multimediale Zeitreise an einem vergessenen Ort“, die am 20. Juli 2024 am Satzkorner Bahnhof gezeigt wurde. 30 Jahre lag der Truppenabzug zurück. 1994 – eine Zeitenwende! Prägte doch die militärische Anwesenheit der Sowjetarmee die Stadt Potsdam, die Döberitzer Heide und Satzkorn mit seinem Bahnhof über Jahrzehnte nachhaltig. Die Geschichte des inzwischen maroden Gebäudes endet mit der berechtigten Frage nach seiner Zukunft. Aufgrund des großen Interesses transferierten wir die Inhalte der Ausstellungstafeln in das Heimatjahrbuch. Ein QR-Code verweist auf ein Video, in dem Zeitzeugen von ihren persönlichen Erlebnissen berichten.
Das 650 Jahre alte Landbuch Karl IV. – das Jubiläumsdatum einer (Erst)erwähnung für viele Gemeinden in Brandenburg – veranlasst uns genauer hinzusehen, denn 1375 wurde auch Satzkorn als „Saskorn“ im Landbuch erwähnt. Eine mittelalterliche Urkunde aus Spandau, die im Auftrag der Satzkorner Ortschronisten jetzt erstmalig als Scan vorliegt, brachte erstaunliche Erkenntnisse zum Datum der Ersterwähnung. Dass Satzkorn sehr viel älter ist, beweisen zahlreiche archäologische Funde. Ausgrabungen in den 90er Jahren führen uns 8.000 Jahre zurück. Menschen wurden 1.000 Jahre früher als vorher von Wissenschaftlern angenommen in Satzkorn sesshaft - schon vor 5.000 vor Chr. Neben dieser Ausgrabungsgeschichte geht es um die aufregende Suche nach einigen verschollenen Fundstücken.
2025 nähert sich der Jahrestag des Kriegsendes zum 80. Mal. In den ehemaligen Dörfern im Norden von Potsdam sind noch längst nicht alle Ereignisse der letzten Kriegstage geklärt. In Satzkorn gibt es 62 Kriegsgräber, alle vom 3. Mai 1945. Was war passiert? Bei dem Versuch einer Klärung wird die offizielle Kriegsberichterstattung sehr persönlichen Erzählungen und Tagebucheinträgen von Zeitzeugen gegenübergestellt.
Die Leser erfahren auch Aktuelles aus Satzkorn, z.B. welche Auswirkungen der Spätfrost 2024 auf die Obsternte für Lutz Kleinert und sein Unternehmen hatte, weshalb die frisch restaurierte Fassade des Gutshauses im Stil der Neorenaissance gehalten ist und dass die Gründung eines Fördervereins für die Rettung unserer baufälligen Satzkorner Kirche wichtig wird. Ein Gastbeitrag über die historischen Weinberge von Bornim und Golm bereichert die Ausgabe.
Das Heimatjahrbuch Nr. 2 ist in unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit von September 2024 bis März 2025 entstanden. Ortschronist Frank Grunert sagt: „Ja, wir sind sehr stolz auf unsere neue Ausgabe, auf die zahlreichen Erkenntnisse, die wir im Laufe des vorigen Jahres zu unserer Geschichte gewonnen haben und die wir nun präsentieren können“. Die „Zeitreisen“ umfassen eine Spanne von ca. 8.000 Jahren Historie dieses Fleckchens Erde, später Satzkorn, oder mit einem anderen seiner 16 historischen Namen benannt.
Wer sich für die Geschichte und Geschichten Satzkorns interessiert, dem ist das „Satzkorner Heimatjahrbuch Nr. 2“ unbedingt zu empfehlen. Es ist vielfältig, spannend und lesenswert zugleich.
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